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Selbsthypnose

(auch Autohypnose) bezeichnet die Art der Hypnose, wenn sich eine Person ohne Fremdhilfe in einen Trancezustand versetzen kann. Eine weitverbreitete Form der Selbsthypnose ist das Autogene Training.

Ich halte Selbsthypnose für eines der wichtigsten Werkzeuge, wenn es darum geht, die eigenen Ziele zu erreichen. Gerade in meiner alltäglichen Arbeit mit meinen Klienten ist es möglich, die Eigenkompetenz des Klienten zu fördern.  Viele Menschen leben ein Leben, in dem sie die meiste Zeit scheinbar nur fremdbestimmt sind. Wenn sie etwas in ihrem Leben verändern wollen, benötigen sie immer externe Hilfe. Dies ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb ich meine, dass jeder Selbsthypnose erlernen sollte.  „Selbsthypnose ist eine Kunst, keine Wissenschaft,“ antworte ich, wenn ich gefragt werde, was Selbsthypnose ist.  Es ist die Kunst, das eigene Leben selbst zu gestalten.  Da es keine einheitliche Definition gibt, was Hypnose genau ist, ist eine Definition der Selbsthypnose genauso uneinheitlich. In meinen Selbsthypnosekursen biete ich immer mehrere mögliche Definitionen an, zum Beispiel Hypnose ist ein „Fähigkeiten-Verstärker“ oder:  Hypnose ist die Kommunikation zwischen Körper und Geist. Ich lade dazu ein, über die möglichen – verschiedenen – Bedeutungen der einzelnen Definitionen für die Arbeit mit Selbsthypnose nachzudenken. In der Arbeit mit Selbsthypnose zeigt sich, wie individuell jeder Mensch ist und wie wichtig es ist, gezielt auf dessen Bedürfnisse einzugehen. Ebenso einzigartig ist auch die Definition von Selbsthypnose.

Neben den klassischen Möglichkeiten der Entspannung und damit der Stressreduktion bietet die Selbsthypnose auch die Möglichkeit des Selbstcoaching. Das bedeutet, sie ist eine effektive Methode zu lernen, wie man gezielt unerwünschtes Verhalten abstellen und neues gewünschtes Verhalten entwickeln kann. Selbsthypnose ist deutlich effizienter als reines Verhaltenstraining. Die Meinung, man müsse sich immer erst die alten negativen Erfahrungen bewusst machen und durcharbeiten, bevor man seine Ziele erreichen und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen kann, ist falsch. Es gibt genügend Erfahrungen, die zeigen, dass sich selbst alte hinderliche Zwänge und Leid sich lösen lassen, indem man die Aufmerksamkeit auf das richtet, was erwünscht ist.

Im medizinischen Bereich ist die Selbsthypnose, ähnlich wie die traditionelle Hypnose auch, bekannt für ihre Möglichkeit, Einfluss auf Schmerzen zu nehmen. Neben zahnärztlichen Eingriffen werden auch kleine und mittlere Operationen allein mit Selbsthypnose als Schmerzmittel durchgeführt. Gerade im Gesundheitsbereich sind die Möglichkeiten weit erforscht. Sie beschränken sich nicht nur auf die Schmerztherapie. Weitere Anwendungsbereiche sind psychosomatische Erkrankungen und Erkrankungen des Immunsystems, wie beispielsweise auch Allergien. So haben klinische Studien der Universität Basel mitunter die Wirksamkeit von Selbsthypnose zur Linderung von Allergiesymptomen belegt. Selbsthypnose eröffnet die Fähigkeit, ohne Hilfe einer anderen Person Hypnose zu nutzen.

Selbsthypnose unterscheidet sich von der Fremdhypnose teilweise so grundlegend, dass ich sie als eigenen Bereich ansehe. Zwar gibt es die weit verbreitete Meinung: „Jede Fremdhypnose ist ein Selbsthypnose“. Die derzeitigen Forschungsergebnisse der Gehirnforschung scheinen diese These zu unterstützen. Doch ist die zu Grunde liegende Struktur der Selbsthypnoseanwendung eine andere als die der Fremdhypnose. Die Tatsache, dass man sich in der Selbsthypnose nur auf sich selbst beziehen kann, legt folgende Implikationen nahe:

„Ein System kann sich niemals vollständig selbst betrachten!“ Für den Leser, der sich schon mit Systemtheorie auseinandergesetzt hat, mag dies eine bekannte Aussage sein. Für Selbsthypnose bedeutet dies ganz einfach gesagt: „Jeder hat seine blinden Flecken“. Wir können niemals alle unserer Filter, Glaubenssätze und so weiter in ihrer Gesamtheit selbst erfassen. Es wird immer nur ein Teilaspekt sein. „Wir haben immer dieselben Daten.“ So wie wir nur einen Teil von und selbst erfassen können, können wir auch nur mit dem arbeiten, was wir bereits haben. Alle unsere Erfahrungen, egal, wie umfangreich sie auch sind, sind begrenzt und uns längst bekannt. Das heißt, wir können nur Bekanntes auf eine neue Art und Weise zusammensetzen. Alles scheinbar Neue basiert letztendlich nur auf Altem, was je nach Fähigkeit zu kombinieren bereits eine Menge sein kann.

Es ist wie beim Kochen: Mit einer fest definierten Menge an Zutaten können nahezu unendlich viele verschiedene Gerichte hervorgezaubert werden. Die einzige Begrenzung sind die Fähigkeiten und die Phantasie des Kochs. Wenn wir mittels Selbsthypnose etwas verändern wollen, sehen wir uns zwei Begrenzungen gegenüber. Zum Glück ist kein Mensch eine Insel und wir leben mit anderen Menschen zusammen. Dies ermöglicht uns, jenseits dieser Grenzen zu gelangen. Unser Verhalten löst in unserer Umwelt immer Reaktionen aus. So wie man nicht nicht kommunizieren kann, kann man auch nicht keine Reaktionen auslösen. Die Umwelt gibt uns ständig Feedback über unser eigenes Verhalten, auch wenn das meiste davon für uns unbewusst ist. Es ist allgegenwärtig. Und mit Hilfe dieses Feedbacks können wir unsere eigenen blinden Flecken erkennen. Dies ist wichtig. Wenn dieser Punkt in der Anwendung von Selbsthypnose nicht beachtet wird, kann diese nur die eigene Welt weiter verfestigen.  Neben dem Feedback stellen unsere Mitmenschen einen wertvollen Schatz an Ressourcen da, der es uns ermöglicht, Neues jenseits der oben genannten Grenzen zu schaffen.


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