Ebenso wie Menschen unbewusst lernen, kann man auch unbewusst konditioniert werden. Jede gut gemachte Werbung bedient sich dieses Musters. Wissenschaftliche Experimente wie das von Gerald Korn im Jahr 1982 beweisen, dass sich menschliche Entscheidungen durch dieses Prinzip beeinflussen lassen, indem spezielle Reiz-Reaktions-Muster geschaffen werden. Im NLP wird Konditionierung meist im Zusammenhang mit einem Anker gesehen.
Im normalen Wachzustand arbeiten unser Gehirn und unser Geist mit größter Kritikfähigkeit. Das Gehirn bewertet konstant Einflüsse vom eigenen Selbst und von außen. Es selektiert und reagiert, und das sehr schnell. Oftmals, wenn wir noch glauben, wir würden erst abwägen, ist unsere Entscheidung bereits getroffen. Der Grund für die Schnelligkeit ist unsere Umwelt. Wir wären völlig überfordert damit, alle Informationen, die konstant auf uns einprasseln, einzeln zu bewerten.
Je mehr Erfahrungen wir sammeln, je mehr Feedback wir also von unserer Umwelt erhalten, desto mehr Filter programmieren wir unweigerlich in unserem Vorbewusstsein. Der Begriff „programmieren“ ist hier an das von Pawlow bekannte „Konditionieren“ angelehnt, der durch die Bemühungen, eine durch einen externen Reiz verknüpfte Reaktion hervorzurufen (in diesem Fall das Klingeln einer Glocke, die jedes Mal läutet, wenn ein Hund sein Futter vorgesetzt bekommt. Wird dies mehrmals wiederholt, genügt es, die Glocke zu läuten, um beim Hund den Speichelfluss so anzuregen, als befände sich das Futter tatsächlich vor ihm (obwohl dies nicht der Fall ist.) Programmieren meint hier, dass wir bewusst Einfluss darauf nehmen können, welche Filter bei uns verankert werden. Auf jeden Fall ist nötig festzuhalten, dass wir nicht ohne Filter funktionieren (zumindest nicht in der Welt und Umgebung, wie wir sie alltäglich kennen).
Anders formuliert: Im normalen Wachbewusstsein fungiert das Unterbewusstsein als Software Programm, das Einflüsse von außen durch vordefinierte Filter (erlernt aus Erfahrung, angeboren durch Evolution oder imaginiert mit unserer Vorstellung) an unser Bewusstsein weiterleitet. Es kann jedoch, wie bereits weiter oben erwähnt, passieren, dass unser Unterbewusstsein andere Muster programmiert hat als unser Bewusstsein sich wünscht. Beispielsweise könnten wir uns in Gedanken vorsagen: „Ich schaffe das. Ich bin gut genug voranzukommen und erfolgreich zu sein“, – wohingegen unser Unterbewusstsein eine negative Meldung sendet, wie etwa „Wirklich, gut genug wofür? Wie war es mit…? Erinnerst du dich?“ Der Grund für diese negative Programmierung könnte in unterschiedlichsten Szenarien verborgen sein, sei es die Angst vor der Vergangenheit oder in einer Vorstellung projiziert. Vielleicht rühren die negativen Glaubenssätze aus der Jugend und waren Einflüsse von außen, durch Eltern, Lehrer, Freunde oder Bekannte. Oftmals gibt es ein sehr komplexes Muster aus relationalen Erfahrungen und Glaubenssätzen, die hier einen wahren Irrgarten bilden können. Diese lassen sich in normalem Wachzustand nur sehr aufwändig aufschlüsseln, so wie es die typische Langzeitgesprächstherapie versucht. Doch mit Logik lassen sich emotional verankerte Verhaltensmuster nur sehr zeitaufwändig, falls überhaupt, lösen oder verändern. Dies liegt unter anderem daran, dass im Wachzustand nur sehr wenig Information zu unserem Kern durchdringt. „Sehr wenig“ ist hier in Vergleich mit dem Trancezustand zu verstehen, in dem unsere Aufnahmefähigkeit für neue Informationen um ein Vielfaches höher ist. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Methoden des Super-Learning klar den Vorteil vom Lernen auch klassischer Schulstoffe wie Mathematik, Sprachen, Wissenschaft und so weiter im Alpha-Zustand aufzeigen.
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